Dorfmitte Gipf-Oberfrick
Das Private öffentlich machen
Studienauftrag 2016/17 zusammen mit Baumann Architekten AG, Zürich
Ausgangslage
Die Gemeinde Frick Oberfrick hat sich dank ihrer Nähe zu Aarau, Basel und Zürich in den letzten Jahren zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt. Die Gemeinde steht der Herausforderung gegenüber, die Bedürfnisse der Bevölkerung nach einem qualitativen Wachstum der Gemeinde mit der weiterhin hohen Standortnachfrage in Einklang zu bringen. Im räumlichen Gesamtkonzept wurde angedacht, dass die Entwicklung zukünftig entlang der gut erschlossenen Talachse stattfinden soll.
Um die historischen Ortskerne in ihrer Einzigartigkeit zu erhalten, soll zudem die geographische Dorfmitte verdichtet und zu einem «modernen Zentrum» weiterentwickelt werden. In diesem neuen Dorfmitte ist der Bevölkerung, den Beschäftigten und Besuchern von Gipf-Oberfrick ein konzentriertes Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs sowie hochwertige öffentliche Aufenthalts- und Begegnungsräume anzubieten. Das zukünftige Bevölkerungswachstum soll schwerpunktmässig in diesem neuen Zentrum stattfinden.
Dies ist die Grundlage für die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes Dorfmitte. Zusammen mit dem Architekten Daniel Baumann wurde unser Büro eingeladen, einen Vorschlag für das Entwicklungskonzept Dorfmitte Gipf-Oberfrick zu erarbeiten.
Flussdiagramms des Gestaltungsprozesses. Eine von vielen Möglichkeiten, komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Mehr zu unserer Projekt Kommunikation finden Sie hier.
Dorfmitte Gipf-Oberfrick: Das Private öffentlich machen
Der Aussenraum spielt für die Entwicklung der Dorfmitte Gemeinde Gipf-Oberfrick eine wesentliche Rolle. Dies stellten wir anhand der Szenarien «Bedarf Mitte», «Mitte frei», «Dorfleben» und «Volles Haus» eindeutig fest. Unsere Untersuchungen zeigten, dass die gewünschte Verdichtung mit Gebäuden nicht unbedingt die gewünschte Lebensqualität bringt. Wesentlich scheint uns die sorgfältige Entwicklung der Aussenräume in Beziehung zu den Gebäuden.
Das Private öffentlich machen heisst hier: Zwischen den privaten Grundstücken muss Land für neue öffentliche Wege und Aufenthaltsorte frei gegeben werden. Diese Wege und Orte beleben die Dorfmitte und schaffen Identifikation.
Die neuen imaginierten Wege akzentuieren die Topologie. Gehen als Schulung der Wahrnehmung ist eine grundlegende Handlung seit Menschengedenken. Zum Beispiel erfahren wir spazierend die Architektur der Landschaft oder die Beziehung zwischen Natur und Mensch oder Menschen. Im Gehen erholen wir uns und im Sehen besinnen und erinnern wir uns. Und schliesslich begegnen sich die Flanierenden auf den überblickbaren Wegen nicht nur per Zufall.
Die Broschüre zum Studienauftrag