Hagneck
Eine neue Landschaft für ein neues Wasserkraftwerk
Auftrag aus Projektwettbewerb 2010, 1. Preis
Landschaftsgestaltung, Fischumgehung, Renaturierung Unterwasserkanal zur Aue, Terrainmodellierung und Vegetation
Das Projekt
Übersichtsplan
Sichtbezüge
Plan Unterwasserkanal
Vor rund 130 Jahren wurden mit der 1. Juragewässerkorrektion die Voraussetzungen für ein neues Aaredelta am Bielersee geschaffen. Die enormen Anstrengungen haben die Gestalt der Landschaft wesentlich geprägt und ein Ortsbild von nationaler Bedeutung geschaffen.
Abgeschieden von Siedlung und Verkehr, hinter dem Molassehügel liegt das Hagneckdelta mit der Kraftwerksanlage in der Naturlandschaft. Der geschichtlich bedeutsame Ort am Bielersee wird nun den aktuellen Bedürfnissen angepasst, die eingewachsene Kulturlandschaft aufgewertet und die bestehenden Qualitäten gepflegt.
Dieser Kontext bildet die Grundlage für das Gestaltungskonzept. Natur und Landschaft werden im Sinne des Landschaftsparks inszeniert und strukturiert. Naturschutz-, Naturschon-, Erholungs, und Werkbereiche bilden eine spannungsvolle Abfolge zwischen extensiv und intensiv genutzten und gepflegten Aussenräumen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Terrainmodellierung, auf die räumliche Abfolge von Gehölzen und auf die Sichtbezüge in die Landschaft am See gelenkt.
Abgeleitet von der landschaftsräumlichen Lesung entsteht die Idee des Hochplateaus zwischen den künstlichen Dämmen der Oberwasserkanäle und den natürlichen Schüttungen am See.
Eine sanft geneigte trockene Wiese zwischen altem und neuem Kraftwerk schafft den Pausenort für Erholungssuchende mit attraktivem Blick auf den See, auf das Kraftwerk und in die Natur.
Einzelne Landschaftsbäume, wie zum Beispiel Eichen, bieten Schatten und akzentuieren die Terrainmodellierung. Ein Feinschotterweg führt Besucher an die Grenze zwischen nutzbarer und unberührbarer Landschaft.
An der Terrainkante zur mittleren Schotterterasse markiert er den sicheren Aufenthaltsbereich. Im unteren Auenbereich öffnen Stillgewässer und Riedwiesen im Auenwald den Blick zum See.
Wege und Sichtpunkte
Profilschnitte Gerinne
Die übergeordnete Bedeutung der neuen Wehranlage liegt in ihrer Wirkung zum Bielersee hin. Durch die Weite der Wasserfläche ergibt sich eine grosse Fernwirkung auf die St. Petersinsel, auf die Rebberge des linken Seeufers und den Chasseral. Das Bestreben ist, die gesamte Erscheinung der Anlage so tief undgedrungen wie möglich zu halten, um eine möglichst gute Einbettung in den landschaftlichen Kontext zu erreichen.
Das Projekt ist eines der ersten zeitgenössischen Beispiele in der Schweiz, wie die Landschaft einer Infrastrukturanlage zu einem Landschaftspark für Erholungssuchende wird. Auf diese Weise zeigt das Projekt exemplarisch die zukünftige Landschaftsentwicklung in dicht bewohnten Gebieten und Ländern.
Und es ist eines jener Projekte, in welchen uns Modelle und Visualisierungen in der Kommunikation mit Partnern und Bauherren stark unterstützen. Anhand des Modellfilms und den verschiedenen Videostills konnten wir aufzeigen, wie die Landschaft sich unter gewissen Umständen weiter entwickeln wird. Ohne Pflege verwildert dieser Landschaftspark.
Anhand von Modellen können wir aufzeigen, wie Handlungen und - ebenso wichtig - Unterlassungen in der Gegenwart sich auf die Zukunft auswirken. Mehr dazu finden Sie auf unserer Seite Projekt Kommunikation.
Bilder
Aufnahmen während der Bauzeit
Aufnahmen kurz nach Fertigstellung
Modelle
Preise, Auszeichnungen, Medien
Zum Pressedossier im Zusammenhang mit dem American Architecture Prize
Finalist «Bentley Be Inspired Award 2017», Vortrag «BIM Advancements in Environmental Engineering» im Rahmen der Tagung «Year in Infrastructure 2017» in Singapur
«American Architecture Prize 2016» in der Kategorie «Public»
«Umsicht 2017», die Auszeichnnung des sia für die zukunftsfähige Gestaltung des Lebensraumes
Landschaft des Jahres 2017 der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz
www.sl-fp.ch
Projekt:
Auftrag aus Projektwettbewerb 2010,
1. Preis
Landschaftsgestaltung, Fischumgehung, Renaturierung UWK zur Aue, Terrainmodellierung und Vegetation
Jahr, Leistungen:
2010 Gestaltungsplan in Zusammenarbeit mit UVP 1 & 2, 2011 Bauprojekt und öff. Ausschreibung, 2012-13 Ausführungspläne, ab 2013 gestalterische Bauleitung
Auftraggeber:
Bielersee Kraftwerke AG c/o BKW Energie AG, Hydraulische Kraftwerke Viktoriaplatz 2, 3000 Bern, Thomas Richli, Projektmanager
Team:
mit Penzel Valier AG Zürich, Architekten und Ingenieure
Peter Steiger, ökologische Baubegleitung
Dr. Arthur Kirchhofer, WFN - Wasser Fisch Natur, www.wfn.ch